Landnahme durch den Menschen

Wie einzelnen Funde bestätigen geht die Anwesenheit von Menschen im Lungau bis in die jüngere Steinzeit zurück. Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. gehörte der Lungau zum keltischen Königreich Norikum, welches um 50 n. Chr. zu einer Rö-mischen Provinz wurde. Gegen Ende des 6. Jahrhunderts wurde der Lungau von Osten her von den Slawen besiedelt.
Die Hochtäler des oberen Murtales und Zederhaustales dürften wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts besiedelt und kultiviert worden sein.
Die Erschließung des Riedingtals ist eng an die Grundherrschaft geknüpft. Die Grundherren stellten den Siedlern Land und Vieh zur Verfügung. Als Gegenleis-tung mussten die Bauern dem Grundherren Abgaben und unbezahlte Leistungen zur Verfügung stellen.
Schon seit altersher spielte die Almwirtschaft in Zederhaus eine große Rolle. Der große Viehbestand in Zederhaus benötigte viel Futter und Vorräte für den Winter. Da der enge Talboden nur wenig Platz für Wiesen und Weiden bot, mussten die Bauern das Heu auf Bergmähdern gewinnen und das Vieh auf die Almen treiben.
Damals wie heute war die Zeit des Almauftriebs eng mit der lokalen Wettersituati-on verknüpft. Der stufenweise Auftrieb von der Niederalm auf die Hochalm half das oft karge Futterangebot bestmöglich zu nutzen. Die auf der Alm gewonnene Milch wurde zum Teil zu Butter und Käse (Sauerkäse, Rahmkoch) verarbeitet. Die SennerInnen hatten außerdem die Hütten instand zu halten und die Weideflächen von Steinen und Holz zu befreien. Der Almabtrieb wurde mit aufgeputztem Vieh, geschmückten Wagen und Mehlspeisabgaben an die Zuschauer gefeiert (vgl. AUMAYR,1989, S.39 ff.).

AUS DEM LEBEN DER BAUERN:

Bergmahd: Für die Gewinnung von Bergheu als wichtigen Wintervorrat für das Vieh wurden möglichst viele “Bergmahdleute“ mobilisiert. Das gemähte Gras wur-de zu Scheiben zusammengeheut und getrocknet. Da nicht genügend Schupfen zur Verfügung standen wurde das Heu zu birnenförmigen „Tristen“ zusammenge-tragen.

Heuziehen: Im Winter wurde das „Bräut´l“ (geformte Heufuhre) unter großen An-strengungen ins Tal gebracht.
Graßgarb`n und Schnoat`n: Zur Streugewinnung für den Stall wurden Äste noch stehender Fichten abgehackt. Der „Schnoata“ stieg mit speziellen Steigeisen auf die entsprechenden Bäume und schlug mit einer Axt die Zweige/Äste ab. Der „Graßgarber-Jodler“ verkündete die vollbrachte Arbeit.

Sammeln: Die Menschen von damals verstanden noch die natürlichen Ressour-cen der Natur bestmöglich zu nutzen: Beeren, Kräuter, Flechten und sogar Kno-chen wurden zu nutzbringenden Substanzen weiterverarbeitet.