Beweidungsprojekt

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Auf Grundlage des vorliegenden naturschutzfachlich orientierten Bewirtschaftungsplanes wurden brachliegende Hoch- Almflächen wieder aktiviert. Ein Projekt in Zusammenarbeit Verein Naturpark Riedingtal und Almbauern, Naturschutzabteilung Salzburg und Umweltbüro Klagenfurt.

Im Rahmen des Projektes wurden auch Forschungsfragen, im Hinblick auf die Vegetationsentwicklung näher beleuchtet. Auch im Bereich der Bewusstseinsbildung wird dem Projekt eine wesentliche Rolle beigemessen.

Randliche Weidegebiete  werden oft aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit außer Nutzung genommen und verbrachen. Diese Bereiche sind jedoch von höchster naturschutzfachlicher Bedeutung und weisen aufgrund ihrer mosaikartigen Strukturen meist eine sehr hohe Biodiversität aus.

Bevor mit der Beweidung begonnen werden konnte, musste im ersten Schritt der bestehende  alte Triebweg saniert werden. Die Eignung für die Beweidung und die potenziellen Weidegrenzen  und Lage für die erforderlichen Schutzzäune wurden festgelegt. Die Hochalm liegt großteils über der Grenze des geschlossenen Waldes und ist naturräumlich durch hohe Eigenart geprägt. Im Bezug auf die Strukturtypen dominiert mit knapp 50% die Almweiden. Das im Rahmen des Projektes untersuchte Gebiet hat ein verwertbares Futterpotential von ungefjähr 210.000 MJ NEL (Nettoenergieertrag). Damit könnten zum Beispiel 20 Jungrinder und 130 Schafe / Ziegen 100 Tage lang in diesem Gebiet weiden.

Bergmahd

Bergmahd und Schwendmaßnahmen

Im Almsommer 2017 wurde im Nahbereich der reaktivierten Weideflächen eine Bergmahdfläche  mit einer Größe von ca. 0,5 ha eingerichtet. Die Lage der Fläche gemeinsam mit den Almbauern und Vertretern des Naturparks und des Amtes der Salzburger Landesaregierung festgelegt. Die Bergmahdfläche liegt im oberen Bereich der Ilg- Hoislbauernalm und schließt nordöstlich an die seit Sommer 2016 reaktivierte Rinderweide an. Dieser Bereich wurde gewählt, da hier gute Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Mahd hinsichtlich Erreichbarkeit, Hangneigung und Vergetation gegeben sind: die Fläche ist baumfrei, zu Fuß in ca. 30 min. erreichbar, liegt in mäßig geneigtem, wenig reliefiertem Gelände und weist einen hohen Deckungsanteil an Gräsern  bei gleicheitig sehr geringem Anteil an Zwergsträuchern auf.

Im ersten Schritt wurden Zäune für eine Schaf- u. Rinderweide errichtet sowie Schwend- u. Mäharbeiten auf der Bergmahdfäche durchgeführt. Im Rahmen von Umweltbaustellen sind dazu freiwillige Helfer  aus Polen, England, Japan und Österreich im Einsatz. 

Zu erwartende positive Auswirkungen aus naturschutzfachlicher Sicht

Derzeit ist die  Vegetation auf der Bergmahdfläche noch von Brachegräsern, vor allem Reitgräsern und Borstgräsern dominiert. Zudem war der Boden von einem dichten Filz aus unzersetztem Altgras bedeckt. Durch die Wiederaufnahme der Mahd und die Entfernung des Mähgutes kann jetzt wieder Licht auf den Boden gelangen. Dies schaft Keimbedingungen für naturschutzfachlich wertvolle Kräuter, mit deren allmählichen Einwandern in die Fläche, bei Fortführung der jährlichen Mad in den Folgejahren, zu rechnen ist.