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Beweidungsprojekt

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Auf Grundlage des vorliegenden naturschutzfachlich orientierten Bewirtschaftungsplanes wurden brachliegende Hoch- Almflächen wieder aktiviert. Ein Projekt in Zusammenarbeit Verein Naturpark Riedingtal und Almbauern, Naturschutzabteilung Salzburg und Umweltbüro Klagenfurt.

Im Rahmen des Projektes werden auch Forschungsfragen, im Hinblick auf die Vegetationsentwicklung näher beleuchtet. Auch im Bereich der Bewusstseinsbildung wird dem Projekt eine wesentliche Rolle beigemessen.

Die im Naturpark Riedingtal gelegenen Hochalmflächen der Ilg- Hoislbauernalm werden zur Zeit wieder mit Rindern und Schafen beweidet und somit auch ein wichtiger Beitrag zur Verbuschung und Verwaldung geleistet. Randliche Weidegebiete  werden oft aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit außer Nutzung genommen und verbrachen. Diese Bereiche sind jedoch von höchster naturschutzfachlicher Bedeutung und weisen aufgrund ihrer mosaikartigen Strukturen meist eine sehr hohe Biodiversität aus. Die gesamte Hochalm liegt seit ca. 15 Jahren brach. Der tieferliegende Bereich, ungefähr bis zum Wanderweg wurde bis 1969 mit rund 15 Milchkühen noch bestoßen. Die Kühe wurden dazumals jeden Tag vom Talboden in den Kessel getrieben und Abends zum Melken wieder in den Stall der Niederalm gebracht. Bis 2001 wurden noch rund 150 Schafe aufgetrieben. Diese weideten vorwiegend in den oberen, steilen Almbereichen um den Ilgsee. 

Bevor mit der Beweidung begonnen werden konnte, musste im ersten Schritt der bestehende  alte Triebweg saniert werden. Die Eignung für die Beweidung und die potenziellen Weidegrenzen  und Lage für die erforderlichen Schutzzäune wurden festgelegt. Die Hochalm liegt großteils über der Grenze des geschlossenen Waldes und ist naturräumlich durch hohe Eigenart geprägt. Im Bezug auf die Strukturtypen dominiert mit knapp 50% die Almweiden. Das im Rahmen des Projektes untersuchte Gebiet hat ein verwertbares Futterpotential von ungefjähr 210.000 MJ NEL (Nettoenergieertrag). Damit könnten zum Beispiel 20 Jungrinder und 130 Schafe / Ziegen 100 Tage lang in diesem Gebiet weiden.  Im Rahmen des Projektes werden zur Zeit 15 Stück Jungvieh und 50 Stück Schafe  wieder aufgetrieben.

Bergmahd

Bergmahd und Schwendmaßnahmen

Im Almsommer 2017 wurde im Nahbereich der reaktivierten Weideflächen eine Bergmahdfläche  mit einer Größe von ca. 0,5 ha eingerichtet. Die Lage der Fläche gemeinsam mit den Almbauern und Vertretern des Naturparks und des Amtes der Salzburger Landesaregierung festgelegt. Die Bergmahdfläche liegt im oberen Bereich der Ilg- Hoislbauernalm und schließt nordöstlich an die seit Sommer 2016 reaktivierte Rinderweide an. Dieser Bereich wurde gewählt, da hier gute Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Mahd hinsichtlich Erreichbarkeit, Hangneigung und Vergetation gegeben sind: die Fläche ist baumfrei, zu Fuß in ca. 30 min. erreichbar, liegt in mäßig geneigtem, wenig reliefiertem Gelände und weist einen hohen Deckungsanteil an Gräsern  bei gleicheitig sehr geringem Anteil an Zwergsträuchern auf.

Eine Woche lang waren dazu junge Natur begeisternde  Menschen aus den verschiedensten Nationen bei einer Umweltbaustelle im Rahmen des Beweidungsprojektes im Einsatz und halfen tatkräftig mit. Im ersten Schritt wurden Zäune für eine Schaf- u. Rinderweide errichtet sowie Schwend- u. Mäharbeiten auf der Bergmahdfäche durchgeführt.  Die internationale Studentengruppe,  Teilnehmer aus Polen, England, Japan und Österreich zeigte sich von dem Einsatz begeisternd, obwohl die harte Arbeit unter Anleitung der Almbauern für die Teilnehmer auch einiges abverlangte. Quartier und Stützpunkt für die jungen Helfer war das im Nahbereich der Umweltbaustelle  liegende Alpenvereinshaus "Franz-Fischer-Hütte" (2020m).

Zu erwartende positive Auswirkungen aus naturschutzfachlicher Sicht

Derzeit ist die  Vegetation auf der Bergmahdfläche noch von Brachegräsern, vor allem Reitgräsern und Borstgräsern dominiert. Zudem war der Boden von einem dichten Filz aus unzersetztem Altgras bedeckt. Durch die Wiederaufnahme der Mahd und die Entfernung des Mähgutes kann jetzt wieder Licht auf den Boden gelangen. Dies schaft Keimbedingungen für naturschutzfachlich wertvolle Kräuter, mit deren allmählichen Einwandern in die Fläche, bei Fortführung der jährlichen Mad in den Folgejahren, zu rechnen ist.